Trends und Innovation
«Wir sind Treiber, nicht Getriebene»
16. Januar 2024 agvs-upsa.ch – Der Experte für Zukunftstrends und Konsumentenverhalten, David Bosshart, verriet den rund 900 Teilnehmenden im Berner Kursaal, wieso Kundenbeziehungen so wichtig bleiben. Jürg A. Stettler
«Innovation ist die Optimierung von dem, was man kann – und zwar Schritt für Schritt. Wenn Sie in Ihrer Garage dies so umsetzen, dann haben Sie eine gute Chance auf Erfolg», erklärte David Bosshart, Experte für Zukunftstrends und Konsumentenverhalten, zum Start seines Referats und liess auch Punkte seiner Vorrednerinnen und Vorredner Revue passieren. «Authentische Führung, was man beim Referat von Gabriel Galliker auch sehr gut gesehen hat, ist ebenfalls entscheidend», erläuterte der ehemalige CEO des renommierten Gottlieb-Duttweiler-Instituts. Gute Garagen sind für den Experten und Futuristen lokal verankert und tauschen sich auch aus. Denn wirkliche Innovationen, wie wir sie von Tesla-Gründer Elon Musk oder Apple-Gründer Steve Jobs kennen, sind eher selten «Und für mich sind die beiden nicht wirkliche Vorbilder. Musk will ich nicht als Chef, auch Jobs nicht», ergänzte Bosshart.
Für ihn steigt zudem die Innovationsfeindlichkeit, wenn die Kundinnen und Kunden nicht mehr verstehen, was man ihnen verkaufen will. Der ehemalige CEO des Gottlieb-Duttweiler-Instituts rät daher: «Hände weg von KI und den noch viel zu unscharfen Megatrends. Kunden gewinnen ist anspruchsvoll, aber das ist auch gut so, denn diese Kunden sind uns in der Schweiz noch viel näher als im Ausland.» Bosshart vergleicht den Schweizer Kunden mit dem amerikanischen, der sehr einfach gestrickt sei und immer kaufe. «Der Amerikaner kauft ein Auto, das er eigentlich gar nicht will, mit dem Geld, das er nicht hat, um Menschen zu beeindrucken, die er nicht mag», meinte er salopp, was dem Futuristen viele Lacher im Saal einbrachte.
«Beratung wird in der Schweiz weiter wichtig bleiben», führte er aus. «Sie als Garagen haben zwar weniger Face-to-Face-Kontakte als der Einzelhandel, aber dieser ist immer noch besser als nur ein persönlicher Anruf, besser als ein persönliches E-Mail und als eine unpersönliche Kommunikation.» Was Garagen in der Vergangenheit stark gemacht habe, gelte auch in der Zukunft, die persönliche Beziehung des Kunden zum Automobil. «Wir gehen hin Richtung mehr Kopflastigkeit, wenn alles digitalisiert wird, dann wird auch die Markenwahrnehmung nicht mehr so wichtig sein, sondern der Kundenkontakt.» Für David Bosshart wird zudem Emotionalität und Romantik wieder wichtig werden: «Auch ein Mann kann durchaus romantisch sein, wenn er mit seinem Auto unterwegs ist.»
Er mahnte die Garagistinnen und Garagisten vor allem dazu: «Sie müssen ein Treiber sein und keine Getriebene, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Elektromobilität wird aus der Verbrennerwelt herauswachsen, aber langsam. Und es ist wichtiger, die Aufmerksamkeit der Kunden zu erreichen, denn ein Luxus- und Premiumsegment wird es immer geben.» Wenn die Kundinnen und Kunden Lust hätten, mit ihren Garagistinnen und Garagisten ins Gespräch zu kommen, seien sie auch bereit, mehr als den Listenpreis zu zahlen.
«Wir werden zukünftig immer weniger verstehen und werden daher von Spezialisten dominiert. Diese Fachspezialisten, die alles bis ins Details kennen, sind extrem klug bei gewissen Sachen, aber sehen die Zusammenhänge oft nicht mehr, und so werden die Fachidioten plötzlich zu Vollidioten», erläuterte Bosshart sehr einleuchtend. Den Garagistinnen und Garagisten legte er nahe, die Arbeitsprozesse im eigenem Betrieb nochmals anzuschauen und sie, wenn nötig, zu entrümpeln. «Überlegen Sie sich dabei, welche Schritte bringen Ihnen Mehrwert und Marge? Welche kann man Ihnen nicht wegnehmen? Und auch, welche neuen Wettbewerber dringen in Ihren Bereich vor und machen Ihnen die Kunden streitig?», so Bosshart. Zudem könnten, wenn das Auto immer standardisierter werde, auch «ambulante» Garagen eine Zukunft haben, mit immer zentralerem, automatisiertem Datenmanagement und KI. Nur müsse man sich dann fragen, wer an diesen Apps, Abos, Flotten und On-Demand-Dienstleistungen noch etwas verdient.
«Innovation ist die Optimierung von dem, was man kann – und zwar Schritt für Schritt. Wenn Sie in Ihrer Garage dies so umsetzen, dann haben Sie eine gute Chance auf Erfolg», erklärte David Bosshart, Experte für Zukunftstrends und Konsumentenverhalten, zum Start seines Referats und liess auch Punkte seiner Vorrednerinnen und Vorredner Revue passieren. «Authentische Führung, was man beim Referat von Gabriel Galliker auch sehr gut gesehen hat, ist ebenfalls entscheidend», erläuterte der ehemalige CEO des renommierten Gottlieb-Duttweiler-Instituts. Gute Garagen sind für den Experten und Futuristen lokal verankert und tauschen sich auch aus. Denn wirkliche Innovationen, wie wir sie von Tesla-Gründer Elon Musk oder Apple-Gründer Steve Jobs kennen, sind eher selten «Und für mich sind die beiden nicht wirkliche Vorbilder. Musk will ich nicht als Chef, auch Jobs nicht», ergänzte Bosshart.
Für ihn steigt zudem die Innovationsfeindlichkeit, wenn die Kundinnen und Kunden nicht mehr verstehen, was man ihnen verkaufen will. Der ehemalige CEO des Gottlieb-Duttweiler-Instituts rät daher: «Hände weg von KI und den noch viel zu unscharfen Megatrends. Kunden gewinnen ist anspruchsvoll, aber das ist auch gut so, denn diese Kunden sind uns in der Schweiz noch viel näher als im Ausland.» Bosshart vergleicht den Schweizer Kunden mit dem amerikanischen, der sehr einfach gestrickt sei und immer kaufe. «Der Amerikaner kauft ein Auto, das er eigentlich gar nicht will, mit dem Geld, das er nicht hat, um Menschen zu beeindrucken, die er nicht mag», meinte er salopp, was dem Futuristen viele Lacher im Saal einbrachte.
«Beratung wird in der Schweiz weiter wichtig bleiben», führte er aus. «Sie als Garagen haben zwar weniger Face-to-Face-Kontakte als der Einzelhandel, aber dieser ist immer noch besser als nur ein persönlicher Anruf, besser als ein persönliches E-Mail und als eine unpersönliche Kommunikation.» Was Garagen in der Vergangenheit stark gemacht habe, gelte auch in der Zukunft, die persönliche Beziehung des Kunden zum Automobil. «Wir gehen hin Richtung mehr Kopflastigkeit, wenn alles digitalisiert wird, dann wird auch die Markenwahrnehmung nicht mehr so wichtig sein, sondern der Kundenkontakt.» Für David Bosshart wird zudem Emotionalität und Romantik wieder wichtig werden: «Auch ein Mann kann durchaus romantisch sein, wenn er mit seinem Auto unterwegs ist.»
Er mahnte die Garagistinnen und Garagisten vor allem dazu: «Sie müssen ein Treiber sein und keine Getriebene, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Elektromobilität wird aus der Verbrennerwelt herauswachsen, aber langsam. Und es ist wichtiger, die Aufmerksamkeit der Kunden zu erreichen, denn ein Luxus- und Premiumsegment wird es immer geben.» Wenn die Kundinnen und Kunden Lust hätten, mit ihren Garagistinnen und Garagisten ins Gespräch zu kommen, seien sie auch bereit, mehr als den Listenpreis zu zahlen.
«Wir werden zukünftig immer weniger verstehen und werden daher von Spezialisten dominiert. Diese Fachspezialisten, die alles bis ins Details kennen, sind extrem klug bei gewissen Sachen, aber sehen die Zusammenhänge oft nicht mehr, und so werden die Fachidioten plötzlich zu Vollidioten», erläuterte Bosshart sehr einleuchtend. Den Garagistinnen und Garagisten legte er nahe, die Arbeitsprozesse im eigenem Betrieb nochmals anzuschauen und sie, wenn nötig, zu entrümpeln. «Überlegen Sie sich dabei, welche Schritte bringen Ihnen Mehrwert und Marge? Welche kann man Ihnen nicht wegnehmen? Und auch, welche neuen Wettbewerber dringen in Ihren Bereich vor und machen Ihnen die Kunden streitig?», so Bosshart. Zudem könnten, wenn das Auto immer standardisierter werde, auch «ambulante» Garagen eine Zukunft haben, mit immer zentralerem, automatisiertem Datenmanagement und KI. Nur müsse man sich dann fragen, wer an diesen Apps, Abos, Flotten und On-Demand-Dienstleistungen noch etwas verdient.
Die ausführliche Berichterstattung zum «Tag der Schweizer Garagisten 2024» lesen Sie im AUTOINSIDE 2/2024.
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