Umstellung Typengenehmigung zu eCOC
Was tun, wenn das System zickt?
Im Gegensatz zur Typengenehmigung umfasst das digitale Certificate of Conformity (eCOC) keine Gruppe von Fahrzeugen, sondern bildet genau ein bestimmtes Fahrzeug ab (Symbolbild). Die Umstellung läuft auf Hochtouren. Doch (noch) nicht alle Dealer Management Systeme (DMS) kommen mit der Umstellung und Fahrzeugidentifikation zurecht. Foto: iStock
Bald wird die gute alte Schweizer Typengenehmigung für neue Autos Geschichte sein. Das in der EU ab 2026 vorgeschriebene elektronische Certificate of Conformity (eCOC) tritt hierzulande bereits in eiligen Schritten die Nachfolge an. Aus gutem Grund, denn die zusätzliche Typengenehmigung ist aufwendig und teuer, zu unpräzise und zu langsam: Da kann es schon vorkommen, dass für das verkaufsbereite Auto einfach nur noch die Schweizer Genehmigung fehlt.
Von der Gruppen- zur Einzelabnahme
Die Typengenehmigung ist eine Gruppen-, das eCOC eine Einzelzulassung: Die Typengenehmigung umfasst also eine Gruppe Fahrzeuge, das eCOC bildet immer das individuelle Fahrzeug ab. Allerdings nahmen in den letzten Jahren die Typenscheine massiv zu. Dies, weil bezüglich der CO2-Emissionen alle Fahrzeuge einer Typengenehmigungsgruppe gemäss dem höchsten Ausstoss innerhalb der Gruppe bemessen werden. «Daher wurden die Typengenehmigungen feiner gestückelt– ein grosser Aufwand für die Importeure», so Philipp Zimmermann (Bild rechts), CEO des Schweizer Fahrzeugdaten-Marktführers Auto-i-Dat. Eine Umstellung ist im Interesse der Branche, denn beim eCOC gilt der fahrzeugspezifische CO2-Wert. Wann werden alle umgestellt haben? «Spätestens 2026», sagt Zimmermann: «Aber nach einem steilen Anstieg seit Ende 2022 erfolgten im Juli 2023 bereits 45 Prozent der Neuimmatrikulationen von Personenwagen ohne Schweizer Typengenehmigung.»
Manche DMS bereiten Probleme
Wer Fahrzeuge auch ohne Typengenehmigung identifizieren können muss, kommt um die Systemumstellung nicht herum. Unter den Datenanbietern liege Auto-i derzeit vorne, betont dazu Azren Rastoder, Leiter Redaktion bei Auto-i-Dat: «Das hat damit zu tun, dass wir uns auf den Schweizer Markt fokussieren. Für Auto-i-Kundinnen und -Kunden läuft die Umstellung automatisch. Via Stammnummer, Kontrollschild oder Werkscodes gelingt die Identifikation. Heute können wir bereits 99,7 Prozent aller per eCOC zugelassenen Fahrzeuge mit Katalogdaten mappen.» Nur oft erst nach der Erstinverkehrsetzung. Dies führe zu Problemen. «Wir bekommen Anrufe von Händlern, bei denen hauseigene DMS Probleme bereiten. Das betrifft alle, die mit Katalogdaten abgleichen, was aber erst geht, wenn das Fahrzeug eingelöst ist. Dann bleibt nur die manuelle Auswahl. Passiert dabei ein Fehler, hat man schnell falsche Daten.» Um Abhilfe zu schaffen, ist Auto-i auf die Importeure zugegangen. Dank Informationen zu bestellten und verzollten Fahrzeugen kann Auto-i die Stammnummern bereits vor der Erstinverkehrsetzung 1:1 mit Katalogdaten verknüpfen. Aktuell ist das bei 65 Prozent der Fahrzeuge der Fall.Statistik: Der eCOC–Anteil nimmt zu, jener der Typengenehmigungen ab. Grafik: Auto–i–Dat
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